gut 60 Stimmberechtigte reservieren sich diesen Abend

Die Stimmberechtigten der kath. Kirchgemeinde Bischofszell waren am 21. November zur ordentlichen Versammlung eingeladen. Gut 60 Personen reservierten sich diesen Abend.
Haupttraktandum waren Budget und Steuerfuss 2024 – unter Traktandum „Mitteilungen aus dem Pastoralraum“ und Traktandum 4 „Mitteilungen aus der Kirchgemeinde“ durfte man aber auch gespannt sein auf umfangreiche Informationen.
Als Einladung diente die Botschaft zur Versammlung, welche zum ersten Mal im neuen Kleid erschien. Neu war jedoch nicht nur die Aufmachung – zum ersten Mal wurde der Inhalt auf das Wesentliche reduziert, mit der Möglichkeit, alle detaillierten Infos auf der Homepage einzusehen oder im Sekretariat anzufordern.

Geschäftlicher Teil
Zum Protokoll der letzten Versammlung tauchten keine Fragen auf – es wurde einstimmig genehmigt. Ebenso gaben Budget und Steuerfuss 2024 keinen Anlass zur Diskussion. Die Anwesenden hiessen den Antrag des Kirchgemeinderates zur Genehmigung einstimmig gut.

Unter Traktandum 3, Mitteilungen aus dem Pastoralraum, wurde eingehend auf die anstehenden, personellen Veränderungen hingewiesen. Hier stehen 2024 einige Abgänge infolge Kündigungen aber auch Pensionierungen an. Derzeit läuft das Inserat für die Stelle einer Sakristanin / eines Sakristans, für welches bereits 3 Bewerbungen vorliegen. Ausserdem wurde ein Inserat für die Stelle Katechese / Religionspädagogik im Umfang von 40 bis 70 % ausgeschrieben. Die Verantwortlichen hoffen, auf Interesse zu stossen.

Das Pastoralraum-Team hat sich an der Klausurtagung ebenfalls eingehend mit der Situation unserer Kirche beschäftigt. Nicht nur die personell schwierige Situation geben Grund zur Sorge. Die seit Mitte September breit diskutierten Missbrauchsfälle in der kath. Kirche haben ebenfalls zu Verwerfungen geführt. Die Kirchenaustritte haben sich seither deutlich gehäuft.
Vor diesem Hintergrund wird es immer wichtiger, dass wir uns alle für unsere Kirche engagieren. Die Zukunft unserer Kirche wird nicht zuletzt davon abhängen, dass wir uns von Krisen nicht abschrecken lassen. Eine mögliche Form der Mitarbeit und Mitgestaltung ist ein Engagement in einem Pfarreirat oder im Pastoralraumrat. Interessierte dürfen sich bei Pfr. Chr. Baumgartner melden.

Unter Traktandum 4, Mitteilungen aus der Kirchgemeinde, wurden die Anwesenden über die Pläne im Bezug auf das Pfarrhaus Sitterdorf informiert. Seit dem Wegzug von Familie Leucci steht dieses leer. Ein Verkauf ist aus verschiedenen Gründen keine Option. Aufgrund der Lage des Hauses im Raum für „öffentliche Bauten“ ist eine Vermietung an Privatpersonen nicht statthaft. Aus diesem Grund hat der Kirchgemeinderat über eine anderweitige Nutzung nachgedacht und kam zum Schluss, das Haus einer sozialen Institution (gemeindeintern oder kantonal) zur Miete anzubieten.
Nun liegt ein unterschriftsreifer Mietvertrag mit der Peregrina Stiftung vor. Diese wird im ehemaligen Pfarrhaus Sitterdorf sogenannte UMAS unterbringen – unbegleitete, minderjährige Asylsuchende.
Nach gründlicher Information über die Rahmenbedingungen standen der Kirchgemeindepräsident Th. Diethelm sowie Herr Keller (GL Peregrina Stiftung) Rede und Antwort. Es galt hauptsächlich einige Fragen in Bezug auf die Betreuung der UMAS zu beantworten. Mehrheitlich waren die Wortmeldungen zum geplanten Mietverhältnis positiv. Einzelnen, skeptischen Votanten wurde zugesichert, dass der Mietvertrag vorderhand befristet für 1 Jahr ausgestellt wird. Sollte es tatsächlich zu Problemen kommen, könnte die Reissleine gezogen werden.

Wichtig wird es sein, die UMAS gut zu integrieren – hier können wir alle einen Beitrag leisten!

Sexueller Missbrauch
Wir alle kennen die ersten Resultate aus der Studie „Sexueller Missbrauch in der kath. Kirche“.
Das Bistum bekräftigt nochmals die Pflicht aller Kirchgemeinden, Mitarbeitende für dieses Thema zu sensibilisieren. In unserer Kirchgemeinde hat bereits vor einiger Zeit im Rahmen eines Teamtages eine enstpr. Schulung stattgefunden – ähnliche Anlässe, bei welchen auch die Freiwilligen einbezogen werden, sind geplant.
Als weitere Massnahme müssen alle Angestellten der kath. Kirchgemeinden einen Strafregisterauszug vorlegen – damit soll gewährleistet werden, dass alle über einen guten Leumund verfügen.

Verdankungen
Wie bereits informiert wurde, stehen einige Abgänge an. An der Versammlung wurden drei Personen offiziell verabschiedet. Irene Züblin legt ihre Aufgabe als Hilfssakristanin in Hauptwil  nieder. Ihre jahrelange, wertvolle Mitarbeit wurde herzlich verdankt. Ebenso wird Jürgen Bucher aus unserem Team ausscheiden – er hat in Romanshorn eine neue Herausforderung angenommen. Auch seine Arbeit wurde herzlich verdankt. Frau Züblin und Herr Bucher konnten leider nicht an der Versammlung teilnehmen.
Ausserdem wird uns Franziska Heeb verlassen. Seit 2005 ist sie für uns tätig und hat auf vielfältige Weise den Seelsorgeverband und den Pastoralraum mitgeprägt. Dank ihres wertvollen Einsatzes ist viel Neues entstanden!
Franziska Heeb durfte den herzlichen Applaus der Anwesenden entgegennehmen.

Nachdem das Traktandum 5, allgemeine Umfrage, nicht genutzt wurde, schloss Th. Diethelm  die Versammlung und die Anwesenden nutzten den Abend bei einem Apéro für angeregte Gespräche.

Bea Vicentini